Anmerkung: Dies ist ein Beitrag, den ich im Sommer 2019 geschrieben habe. Also sechs Monate v.C. (vor Corona). Ich sehne mich, wie viele andere auch, nach der Zeit, wo die Bevölkerung unseres schönen Landes wieder aus 80.000.000 Fußballtrainern besteht. Und nicht aus 80.000.000 Virologen.
Das ist der Kampfschrei der drei Generationen Fußball‘fans‘ die hinter uns in der Red Bull Arena sitzen. Nahezu jede Aktion auf dem Platz, die nicht direkt zu einem Tor führt bekommt dieses Label.
Mir ist bewusst geworden, dass anscheinend viele Menschen zu einem solchen Ereignis gehen, um sich über den Verlauf des Spiels zu beschweren. Und um sich über die völlige Unfähigkeit der Spieler, Trainer und Schiedsrichter 90 Minuten lang auszulassen.
Was mir nicht klar ist ist, warum dies der Fall ist?
Es kann sein, dass das Leben der Meckerer derart konsequent und stringent verläuft, dass sie keinerlei Verständnis oder Geduld für den ein oder anderen vereitelten Angriff oder Fehlversuch haben. In ihrem Leben ist jede Idee ein Volltreffer und jedes Vorhaben ein durchschlagender Erfolg.
Oder das Gegenteil ist der Fall.
Die Enttäuschung und die unterdrückte Wut über das eigene Versagen und die eigene Inkonsequenz ist so ausgeprägt und tief verankert, dass das Anschreien und Beleidigen anderer und sozial höher gestellter Menschen ihnen das Ventil verschafft, irgendwie mit diesem verpatzten Lebensentwurf umzugehen.
Oder keine der obigen Optionen.
Ebenso wahrscheinlich ist es dass diese Menschen eine sehr andere Vorstellung von Spaß und menschlichem Miteinander haben. Wenn es nichts zu meckern gibt haben sie eben gar nichts zu sagen.
Ebenso wahrscheinlich ist es, dass ich der Sache viel zu viel Bedeutung beimesse und mich lieber um meinen eigenen Kram kümmern sollte… Frei nach Oma Martha:
Macht mal Ihr Euers.Ich mach‘ meins.MArtha