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Noch mehr UNW*

18.02.2022

Die Folgen ‚unserer‘ Medikamente

*Unerwünschte Nebenwirkungen

Schon vor einigen Jahren las ich die überraschende Überschrift:

Diclofenac tötet Geier in Indien und Pakistan

Wir neigen generell dazu, die positiven und teils segensreichen Wirkungen von pharmazeutischen Erzeugnissen in den Vordergrund zu stellen. Wenn die möglichen negativen Konsequenzen bedacht und untersucht werden, enden diese oft unliebsamen und wenig lukrativen Anstrengungen bei der Betrachtung des menschlichen Körpers.

Aber Pharmaprodukte sind sowohl vor der Anwendung in und an unseren Körpern, wie auch nach der Ausscheidung, Teil unseres Ökosystems. Sprich die Herstellung und auch die ausgeschiedenen Stoffwechselprodukte oder aktiven Substanzen entfalten eine Wirkung in der Umwelt.

Dies wurde nun mal wieder in einer Studie dokumentiert. SPON schreibt dazu, dass in nahezu allen Flüssen weltweit Pharmarückstände vorhanden und messbar sind. Teilweise in Konzentrationen, die für die dort lebende Flora und Fauna (Inklusive Menschen) biologisch wirksam und teils gefährlich werden können.

Die Wirkstoffe, die insgesamt am häufigsten gefunden werden konnten, waren der Studie zufolge das Antiepileptikum Carbamazepin, das Diabetes-Medikament Metformin und Koffein, das neben Nikotin als »Lifestyle-Konsumprodukt« gewertet wurde.
SPON

Niemand ist verantwortlich

Die Hersteller sehen sich selbstverständlich nicht in der Verantwortung. Denn es könne ja nicht sein, dass diese hochwirksame und effektive Medikamente herstellen und jetzt auch noch darauf achten sollen, wie die Umwelt durch diese Mittel zerstört wird. Das kann niemand verlangen…

Das Problem ist wieder mal das Alte: Die Staaten lassen sich an den Fehlschlägen und Schäden finanziell beteiligen. Die Gewinne werden jedoch von den Firmen möglichst steuerfrei ausschließlich für sich reklamiert.

Schäden und Verluste sozialisieren. Gewinne privatisieren. Wir brauchen nicht weniger Staat, sondern einen selbstbewussteren, pragmatischeren und effektiveren Staat.

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