Mit oder gegen den Körper
Sehr oft, wenn wir annehmen der Körper mache etwas falsch und wir müssen dies von außen korrigieren, liegen wir nicht ganz richtig. Die Problematik mit dieser Ansicht zeigt sich am besten in der Tatsache, dass viele Strategien in der Medizin lediglich akut wirksame Methoden für zu lange Zeiträume ausdehnen.
Im Regelfall führt dies zu langfristigen Schäden an vielen Organsystemen, die dann in der Intensität das eigentliche Problem überflügeln. Im Falle von Entzündungen ist die Lage noch unangenehmer.
Die anfänglichen Schmerzen einer Entzündung sind so unangenehm, dass die meisten geneigt sind ‘alles‘ zu tun um sie loszuwerden. Hier helfen die sogenannten NSAID (nicht steroidale Entzündungshemmer) wie Ibuprofen, Aspirin, Diclofenac und auch die Steroide wie Kortison sehr schön.
Leider zeigt sich erst jetzt eine eigentlich offensichtliche Folge dieser chemischen Unterbrechung der Entzündungsketten.
Akute Entzündungen werden häufiger chronisch, wenn sie mit Entzündungshemmern behandelt werden.Artikel in SCIENCE
Da eine akute Entzündung das Ziel hat geschädigtes Gewebe zu heilen, macht es eigentlich wenig Sinn, diese sehr fein austarierte chemische Kette zu stören. Das wäre so, als versuchst Du der Feuerwehr zu helfen indem Du sie mit Deiner neuen und viel tolleren Methode zum Feuer löschen vollquatschst und sie damit von der Arbeit abhältst.
Das bedeutet nicht, dass Du gar nichts tun solltest wenn Du eine akute schmerzhafte Entzündung hast. Aber Du solltest Dir bewusst sein, dass besonders im Muskel- und Gelenkapparat wesentlich wirksamere Methoden vorhanden sind als Mittel die mit ‘anti‘ beginnen…