Was hat der Nacken mit der Lendenwirbelsäule (LWS) zu tun?
Auch in der Heilkunde gibt es immer wieder Modeerscheinungen. In der Rumpfstabilisierung galt eine ganze Weile der Muskulus Transversus abdominus als extrem wichtig. Dann hat sich herausgestellt, dass dieser Muskel alleine gar nicht die Wunder für Rückenschmerzen bewirkt, die ihm zugeschrieben wurden. Viel eher fand man heraus, dass es keinen einzelnen Muskel gibt, der wichtiger ist als andere Muskeln. Es ist immer das Zusammenspiel aller Faktoren, die über Stabilität oder Instabilität entscheiden.
Das bedeutet nun nicht, dass die Übungen die zur Aktivierung des Transversus Abdominus (TA) ersonnen wurden, falsch oder gar schädlich sind. Sie sind nur mal wieder keine Wundermittel.
Eine Forschergruppe hat jetzt herausgefunden, was Chiropractoren schon seit Jahrzehnten behaupten.
Wenn Du chronische Schmerzen in der Wirbelsäule hast, werden alle Teile Deiner Wirbelsäule davon betroffen.Chiropractoren
Was wir schon lange wissen ist, dass Schmerzen alle Bewegungen negativ beeinflussen. Wir werden ineffizienter und dadurch weniger ausdauernd in der Stabilisierung und Bewegung. Das Endresultat davon ist, dass mehr Schmerzen an verschiedenen Stellen entstehen, die dann oft die Diagnostik und Therapie wieder auf eine andere Körperregion fokussieren.
Was die Forscher nun fanden, sind Probleme in der Aktivierung des TA bei Patientinnen mit chronischen Nackenschmerzen. Wie gesagt, für Chiropractorinnen keine Überraschung. Der Rcükschluss der Autoren ist, dass auch in der Reha für die LWS Übungen für die HWS enthalten sein sollten.
Es hängt eben alles zusammen. Nur arbeitet unser Gesundheitswesen zumindest im Muskel- und Gelenkbereich nicht gut zusammen.