Studien und quantifizierbare Daten sind nicht alles
Zahlen sind toll, denn sie vermitteln eine unumstößliche und nicht zu debattierende Wahrheit. Natürlich haben wir in den letzten Jahren erfahren, wie wenig diese Annahme stimmt. Zu viele Zeitgenossen sind überzeugt, dass es eine Art Konsequenz und Rigorosität vermittelt, wenn sie sich durch nichts und niemanden umstimmen lassen. Egal wer ihnen welche Zahlen präsentiert; es gibt immer Zahlen aus anderer Quelle, die ihren Standpunkt belegen. Diese Anti-Debatten Kultur ist das Gegenteil von Wissenschaft.
Fast noch schlimmer ist es, wenn Ereignisse und Vorgänge in ein wissenschaftliches Format gepresst werden, eine Grafik mit Zahlen und an- und absteigenden Linien ist besonders beliebt, die überhaupt nicht akkurat zu messen sind. Wir sind aber so darauf geeicht Zahlen und Grafiken toll zu finden, dass wir alles was nicht messbar ist für unwichtiger erachten. Schulnoten und Google Bewertungen sind so ein Phänomen. Hochkomplexe Emotionen und menschliche Eindrücke die einer unendlichen Zahl von Variablen unterliegen werden in eine Zahl komprimiert. Und die vermittelt dann die Wharheit.
So werden sich wild die Zahlen und Statistiken um die Ohren gehauen, ohne dass die Zeit bliebe sich über die eigentliche Quelle oder die untersuchte Fragestellung zu informieren. Und so reden bzw. schreien alle aneinander vorbei.
Die Entscheidungen des Lebens
Aber fast alle wichtigen Entscheidungen des Lebens fallen in diese nicht zählbare Kategorie. Soll ich heiraten? Wen soll ich heiraten? Habe ich den Richtigen geheiratet? Welchen Job sollte ich annehmen? Wo wohne ich am besten? Lohnt es sich Kinder zu bekommen? Wird mir das Konzert gefallen? Wird das Essen in diesem Restaurant lecker sein?
All diese Dinge müssen wir ohne die Hilfe von Zahlen und Autoritäten entscheiden. Und alle diese Dinge und Entscheidungen machen das Leben lebenswert.