Eine Kalorie, ist eine Kalorie, ist eine Kalorie.
So wird es uns erzählt. Oder verschwiegen. Beides sind Taktiken der Zuckerindustrie. Das Einzige worauf wir achten sollen, ist es nicht zu viele Kalorien zu uns zu nehmen. Egal aus welchen Nahrungsmitteln diese Kalorien stammen. Kohlenhydrate, Fett, Proteine; für den Körper sollen dies alles neutrale Kalorien sein. Wenn wir es schaffen insgesamt weniger zu essen, bleiben/werden wir schlank und damit gesund.
Jenseits des Brennwertes
Eine englische Untersuchung fand nun aber Folgendes:
That is because a growing body of medical evidence shows that excessive sugar intake can trigger processes leading to a wide range of negative health outcomes (some of which we also show here), including liver toxicity, chronic inflammation, insulin resistance, and other diseases (Lustig, 2010). Importantly, this has been shown to happen regardless of total calorie intake, suggesting that there is a type of consumables (and not diet generally) that can be uniquely harmful (Lustig, 2020, 2010; Taubes, 2007). Additionally, while quantity may be determined by the end user, and therefore a personal responsibility issue; food content and quality is determined by manufacturers, and thereby becomes public health issue (Lustig, 2020). Our results are consistent with these findings in that we show long-term sugar adverse effects regardless of total calorie intake.
—
Sinngemäß: Unabhängig von der Kalorienmenge hat Zuckerkonsum eigenständige Gesundheitsrisiken wie Lebertoxizität, chronische Entzündung, Insulin Resistenz als Vorstufe zur Diabetes und eine Reihe anderer Erkrankungen.
THE SWEET LIFE: THE LONG-TERM EFFECTS OF A SUGAR-RICH EARLY CHILDHOOD
Paul Gertler Tadeja Gracner
Working Paper 30799
http://www.nber.org/papers/w30799
Die Grundlage dieser Untersuchung ist recht interessant. Da es unter Normalbedingungen sehr schwer ist einer ganzen Bevölkerung eine bestimmte Ernährungsweise vorzuschreiben, nutzten die Autoren das Ende der Zuckerrationierung in Großbritannien. Im Jahr 1953 wurde die Höchstmenge Zucker von einer Zuteilung von 50 Gramm pro Tag aufgehoben. Danach sprang der Verkauf von Süßwaren und Zucker um knapp 150%. So konnten die Autoren Menschen vergleichen, die mit recht wenig Zucker aufgewachsen waren und solche die so viel Zucker essen konnten wie sie wollten bzw. sich leisten konnten. Natürlich kann eine retrospektive (zurückblickende) Studie keine definitiven Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung feststellen. Aber eine Vielzahl von Korrelationen ergibt ein immer deutlicheres Bild…
Zugesetzter Zucker stellt also sehr wahrscheinlich einen unabhängigen Risikofaktor dar. Das zentrale Problem sind sicher die chronischen Entzündungszustände. Denn diese liegen allen möglichen Erkrankungen zu Grunde. Nahezu alle Schmerzen, mit denen ich als Chiropractor es zu tun habe, werden durch entzündliche Prozesse ausgelöst. Hierzu zählen besonders:
- Tennis-/Golf-/Mausarm
- Arthrose
- Hallux Valgus
- Impingement Syndrome
Obwohl viele dieser Zustände durch mechanische Belastungen ausgelöst werden, ist eine chronische Entzündungsneigung im Körper oft für die dauerhaften Schmerzen und Einschränkungen verantwortlich.
Eine sinnvolle Sofortmaßnahme für eine beweglichere und schmerzfreiere Zukunft ist also die Reduktion des Zuckerkonsums.