Ein Beitrag auf Anfrage
Meine Oma Martha war und ist ein großer Einfluss in meinem Leben. Einen Großteil meiner Resilienz und meines Optimismus führe ich auf sie zurück.
Bis ich 14 Jahre alt war haben wir mit meiner Oma in einem 3-Generationen Haushalt gelebt. Die Haustür war immer offen und hatte außen eine Türklinke. Ich hatte und brauchte nie einen Schlüssel. Martha war grundsätzlich zu Hause, wenn sie nicht wieder zum Bahnhof geradelt war, um irgendeinen entfernten Verwandten zu besuchen. Wo sie genau war und wie lange sie weg sein würde haben wir nicht immer erfahren. Martha war ihre eigene Frau.
Ihre ganze Lebenserfahrung hat sie immer wieder in Sprüchen zusammengefasst, die sich in unserem Familienkreis mittlerweile zu Klassikern entwickelt haben. Hier eine Auswahl:
Scheener geht‘s nicht.—Macht mal ihr euers. Ich mach meins.—Das Eine bedenken; das Andere nicht vergessen.—Mir steht der Verstand still.—Wart schon ware. Nuscht is all.(Wird schon werden. Nichts haben wir ja schon.)—Ich heirate nicht die Pferde; ich heirate den Mann.—Sind nich‘ zu retten die Bälgers.—Gibt nicht ‘ne Hand voll. Gibt ein ganzes Land voll…—Sloope kansst zu Hus.(Schlafen kannst Du zu Hause. Ein wichtige Satz für alle Feierlichkeiten.)__Die Weisheit kommt nicht vor den Jahren, sondern mit den Jahren.Oma Martha