Der Körper ist komplex
Und das Einzige was wir tun können, um diese Komplexität verständlich zu machen, ist uns die Arbeit sinnvoll aufzuteilen. Idealerweise nimmt sich jede Fachrichtung ihren Teil vor und bearbeitet diesen so genau und so gewissenhaft wie möglich. Wenn es dann noch zu einer ehrlichen und am Wohl des Patienten orientierten Einschätzung der eigenen Stärken und Grenzen kommt, kann das Ergebnis für die Patientinnen optimal werden.
Laborwerte und was dann?
In meiner Praxis sehe ich häufig Menschen wo dieser Prozess entweder nie stattfand, jäh unterbrochen wurde oder völlig am Verständnis des Patienten vorbeilief. Die Menschen sind dann verwirrt, genervt, fühlen sich unverstanden und haben auch noch weiterhin Beschwerden.
Die Medizin hat sich darauf gestürzt technische Untersuchungen vorzunehmen. Röntgen, Ultraschall, MRT, CT, Szintigraphie, Laborwerte, usw. Nun ist aber diejenige, die die Erhebung dieser Daten anordnet bzw. verschreibt auch für die Interpretation verantwortlich. Und für die Veranlassung der korrekten Folgemaßnahmen. Da beginnt oft das Problem.
Wenn die Blutuntersuchung ergibt, dass ein CRP (C-reaktives Protein; ein genereller und unspezifischer Entzündungswert) erhöht ist, kann das so nicht stehenbleiben. Besonders dann nicht, wenn das Beschwerdebild mit nächtlichen Schmerzen, sehr hoher Druckempfindlichkeit an den ISG/Beckengelenken und deutlicher Beschwerdeminderung unter Ibuprofen sehr eindeutig darauf hinweist, dass eine entzündliche Ursache eine große Rolle spielt. Im konkreten Fall war dieser Wert fast 5-fach über dem Grenzwert erhöht.
Der Plan
Die Frage ist nun: Was ist hier entzündet?
Oder noch besser: Was ist die Ursache für diese Entzündungsantwort des Körpers?
Es scheint immer so, als gäbe es eine unendliche Zahl möglicher Ursachen. Tatsächlich muss zu Beginn nur zwischen zwei Dingen unterschieden werden:
- Externe Ursache
- Reagiert das Immunsystem gegen irgendetwas von außen?
- Keime, Fremdkörper, Allergene
- Interne Ursache
- Reagiert das Immunsystem auf körpereigene Prozesse?
- Immunschwäche, Autoimmunerkrankung, Übersäuerung
Dafür müssen weitere Fragen gestellt und dann spezifische Labortests geordert werden. Wenn dies unterlassen wird, haben wir:
- einen unglücklichen Menschen
- Geldverschwendung durch einen sinnlosen ersten Labortest
- Zeitverschwendung
- Unkonkrete und wenig hilfreiche weitere Therapiemaßnahmen
Die nächsten Schritte zu denen ich geraten habe, sind:
- Hinweise zu Ernährung und Nahrungsergänzung zur Minderung der entzündlichen Neigung
- Weitere Labortests über die Hausärztin um die Ursache der hohen Entzündungswerte einzugrenzen
- Rheumafaktoren eventuell mit einschließen
- Regelmäßige, tägliche, sanfte Mobilisierung und Bewegung
- Arme und Beine schwingen
- Folgetermin nach Abklärung vereinbaren um die deutlichen Bewegungseinschränkungen durch chiropractische Behandlungen zu reduzieren
Wenn Du also einen konkreten und umsetzbaren Plan haben möchtest, wie Du Dich aus einem gesundheitlichen Tief wieder herausarbeiten kannst, dann ist ein Termin beim Chiropractor eine gute Idee.